Einst das größte Ziegeleirevier Europas – heute Industrie- und Technikmuseum: Der Ziegeleipark Mildenberg
Wer weiß denn schon genau, wie ein Ziegelstein entsteht? Und was es mit einem Ringofen auf sich hat, in dem das Feuer im Kreis wandert? Was Lattenleger, Brennmeister und Aschköter zu tun hatten? Wir dürfen vorstellen: Karsten Hemmerling. Er ist Gästeführer im Ziegeleipark Mildenberg und weiß die Antworten und noch viel mehr über das einst größte Ziegeleirevier Europas. Heute ist der Ziegeleipark Mildenberg ein Industrie- und Technikmuseum.
Die Besucher der Ausstellung können die Ziegelproduktion interaktiv erleben.
Interaktive Ausstellung
Auf einer Fläche von 40 Hektar wird die Geschichte der Ziegelindustrie in Führungen und durch multimediale Ausstellungen präsentiert. Die Ausstellungen machen die Ziegelproduktion interaktiv erlebbar: Hautnah können sich die Gäste durch die alten authentischen Ringöfen und Maschinenhallen bewegen, selber bauen, kurbeln, stapeln, drücken, schauen und vor allem hören und fühlen, wie die Maschinen damals durch die Hallen dröhnten.
Gästeführer durch Zufall
Und wer es noch genauer wissen will, der bucht eine von vielen Führungen, die täglich im Park angeboten werden, zum Beispiel bei Karsten, dem erfahrenen Berliner Stadtführer, der tatsächlich nur durch einen Zufall im Ziegeleipark Mildenberg gelandet ist. Seit März ist er Teil des Teams und hat sich viel Zeit genommen, sich in den speziellen Wissensschatz der Ziegelproduktion reinzudenken und seine Kenntnisse über den Ziegeleipark Mildenberg in den vergangenen Monaten zu erweitern. Dabei ist seine Begeisterung für die Geschichte und Landschaft des ehemals größten europäischen Ziegeleiproduktionsreviers stetig gewachsen, die er mit Leidenschaft an die Besucher vermittelt. Keine der Führungen im Ziegeleipark ist wie die andere. Es stellen sich bei spannenden Themen wie dem Arbeitsalltag der Streicher und den verschiedenen Arbeitsschritten vom Ton zum fertigen Ziegel immer wieder neue Fragen und aus dem Staunen kommt man meistens gar nicht mehr raus. „Das ist gut so, ich binde die Gäste immer mit ein. Und wenn dann jemand zum Informationsgehalt beiträgt, ist es umso besser.“
Vielfältiges Angebot
Einst wurden im Ziegeleirevier Milliarden von Ziegeln hergestellt und nach Berlin verschifft. Und heute? Wer einen besonderen Ausflugsort für die ganze Familie sucht, hat hier den idealen Platz gefunden. Im Industriemuseum in der Natur. Wie wäre es mit einer Spritztour per Go-Kart, Schienenfahrrad oder Laufrad? Zum Toben lädt die große Abenteuerspielweise mit zwölf Meter hoher Rutsche, Riesenschaukeln, und dem Labyrinth ein. Gemütliche und erholsame Stunden im Grünen lassen sich prima an der Badestelle oder auf der Picknickwiese mit Grillplatz verbringen. Um das ganze Gelände zu sehen, kann man mit Karsten als Bahnfahrer die Ziegeleibahn-Rundfahrt mitmachen, vorbei an Ringöfen, ehemaligen Zieglerkasernen, einer Halle mit einer Feldbahnsammlung und sogar mitten durch die alte Ziegelei Stackebrandt mit einer betriebsfähigen Dampfmaschine. „Erleben, erfahren und erkunden können Groß und Klein einiges im Ziegeleipark. Versprochen!“